Balkonkraftwerk kaufen? Bis zu 800 Watt Leistung - Solaranlagen Komplettset
Spätestens mit dem Beginn des Russland/Ukraine Konfliktes und der daraus resultierenden Energiekrise sind viele Menschen bereit, die Energiewende aktiv zu begleiten und gleichzeitig Stromkosten zu sparen. Eine Möglichkeit, selber Strom zu erzeugen ist das Balkonkraftwerk.
Wir möchten Ihnen einen detaillierten Überblick über das Thema Balkonkraftwerke geben und Ihnen erläutern, wie ein Balkonkraftwerk aufgebaut ist, welche Komponenten benötigt werden und was bei Planung, Installation und Betrieb zu beachten ist. Außerdem gehen wir auf die Kosten und Wirtschaftlichkeit von Balkonkraftwerken ein und geben Ihnen wertvolle Tipps zur Auswahl des passenden Modells für Ihre Bedürfnisse. Am Ende können Sie entscheiden, ob sich die Anschaffung für Ihr Eigenheim lohnt.
Balkonkraftwerke müssen nicht unbedingt auffallen!
Was ist ein Balkonkraftwerk?
Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Photovoltaikanlage, die speziell für die Montage auf Balkonen, Terrassen oder im Garten entwickelt wurde. Es handelt sich dabei um ein oder zwei Solarmodule mit einer Leistung von bis zu 600w (seit 2023 auch bis 800 w), die über einen Wechselrichter direkt in das hauseigene Stromnetz einspeisen.
Der erzeugte Gleichstrom der Solarmodule wird dabei in Wechselstrom umgewandelt, um ihn für Haushaltsgeräte nutzbar zu machen. Balkonkraftwerke sind eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, um selbst Solarstrom zu erzeugen und den eigenen Stromverbrauch zu reduzieren, ohne gleich eine große Photovoltaikanlage installieren zu müssen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Photovoltaikanlagen sind Balkonkraftwerke deutlich kompakter und lassen sich ohne großen Aufwand installieren. Sie benötigen keine Unterkonstruktion auf dem Dach und müssen nicht fest mit dem Gebäude verbunden werden. Stattdessen werden die Module meist an der Balkonbrüstung oder auf dem Balkongeländer befestigt. Auch die elektrische Installation ist dank spezieller Stecker sehr einfach und erfordert in der Regel keine Veränderungen an der Hausinstallation.
Durch diese Plug-and-Play-Lösung eignen sich Balkonkraftwerke besonders für Mieter und Besitzer von Eigentumswohnungen, die bisher nicht von der Photovoltaik profitieren konnten. Aber auch Hausbesitzer können mit einem Balkonkraftwerk erste Erfahrungen mit der Solarstromerzeugung sammeln und so einen Beitrag zur Energiewende leisten.
Voraussetzungen für das Erzeugen von Strom auf dem Balkon
Bevor Sie sich für die Anschaffung eines Balkonkraftwerks entscheiden, sollten Sie prüfen, ob die technischen und rechtlichen Voraussetzungen an Ihrem Wunschstandort erfüllt sind.
Zu den technischen Voraussetzungen gehört in erster Linie eine ausreichende Sonneneinstrahlung. Ideal ist eine nach Süden ausgerichtete Fläche, die möglichst wenig verschattet wird. Aber auch Ost-West-Ausrichtungen oder leicht geneigte Flächen können geeignet sein. Entscheidend ist, dass das Solarmodul möglichst viel direkte Sonneneinstrahlung erhalten, um einen hohen Ertrag zu erzielen.
Zudem benötigen Sie Platz für die Montage der Solarmodule. Je nach Leistungsklasse benötigen Sie eine Fläche von etwa 1 bis 2 Quadratmetern. Achten Sie darauf, dass die Statik des Balkons oder der Terrasse ausreicht, um die zusätzliche Last der Module und der Befestigung zu tragen.
In rechtlicher Hinsicht ist vor allem die Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft einzuholen. Informieren Sie sich vorab über mögliche Vorgaben oder Einschränkungen.
Für den Betrieb eines Balkonkraftwerks ist zudem eine Anmeldung beim zuständigen Netzbetreiber erforderlich. Seit 2023 entfällt jedoch die Pflicht zur Eintragung im Marktstammdatenregister für Anlagen bis 800 Watt. Die Anmeldung beim Netzbetreiber ist meist unkompliziert und kann online oder per Formular erfolgen.
Hier noch einmal die wichtigsten Voraussetzungen für den Betrieb eines Balkonkraftwerks als Checkliste:
Voraussetzung | Erfüllt? |
---|---|
Ausreichend Sonneneinstrahlung am Wunschstandort | |
Genügend Platz für die Montage der Solarmodule (1-2 m²) | |
Ausreichende Statik des Balkons oder der Terrasse | |
Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft (falls erforderlich) | |
Anmeldung beim zuständigen Netzbetreiber |
Wenn Sie alle Punkte der Checkliste abhaken können, steht der Installation Ihres eigenen Balkonkraftwerks nichts mehr im Wege.
Ein Balkonkraftwerk eingebetten in Balkonblumen
Leistung und Ertrag der Balkonkraftwerke
Balkonkraftwerke gibt es typischerweise in den Leistungsklassen 300, 600 und 800 Watt. Die meisten aktuell erhältlichen Modelle haben eine Leistung von 600 Watt, da dies die bis Ende 2023 in Deutschland zulässige Maximalleistung für den Betrieb ohne Genehmigung und Anmeldung war. Einige Hersteller bieten auch Geräte mit 800 Watt an, die sich per Einstellung auf 600 Watt begrenzen lassen. Damit sind sie für eine mögliche Anhebung der Leistungsgrenze in Zukunft gerüstet.
Der tatsächliche Ertrag eines Balkonkraftwerks hängt von vielen Faktoren ab und kann deutlich von den theoretischen Berechnungen abweichen. Wie bereits dargestellt spielt die Ausrichtung der Solarmodule eine entscheidende Rolle. Ideal ist eine Südausrichtung mit einem Neigungswinkel von 30-40 Grad. Aber auch andere Himmelsrichtungen sind möglich, wobei sich der Ertrag bei Ost-West-Ausrichtung um ca. 20% verringert.
Weitere Einflussfaktoren sind Verschattungen durch Bäume, Nachbargebäude etc., die Umgebungstemperatur, Verschmutzungen und der Wirkungsgrad der verwendeten Komponenten. Hochwertige Solarmodule erreichen heute einen Wirkungsgrad von 20-22%, Wechselrichter von über 90%. Preisunterschiede zwischen den Modellen führen jedoch in der Praxis nur zu geringen Ertragsunterschieden von wenigen Euro pro Jahr.
Kosten und Wirtschaftlichkeit
Die Anschaffungskosten für ein Balkonkraftwerk liegen typischerweise zwischen 300 und 500 Euro, zuzüglich eventueller Kosten für Montage und Installation. Dabei gilt: Je leistungsstärker das Balkonkraftwerk, desto höher die Kosten. Ein 800-Watt-System ist also teurer als ein 600-Watt-System, welches wiederum mehr kostet als ein 300-Watt-System.
Allerdings sind die Unterschiede in der Praxis oft geringer als man denkt. Der Preisunterschied zwischen einem leistungsfähigeren und einem weniger leistungsfähigen Balkonkraftwerk macht, umgerechnet auf die erzeugte Energie pro Jahr, häufig weniger als einen Euro aus. Das liegt daran, dass die verwendeten Komponenten wie Solarmodule und Wechselrichter heute bereits sehr effizient arbeiten.
Für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sind daher weniger die Leistungsunterschiede, sondern mehr die absoluten Anschaffungskosten entscheidend. Je günstiger Sie Ihr Balkonkraftwerk bekommen, desto schneller rentiert es sich. Achten Sie beim Kauf auch darauf, dass möglichst alle benötigten Komponenten wie Kabel, Stecker, Halterungen und Montagematerial im Lieferumfang enthalten sind. So vermeiden Sie Zusatzkosten und Mühen bei der Beschaffung.
Aber wie schnell amortisiert sich nun ein Balkonkraftwerk? Das hängt von mehreren Faktoren ab: den Anschaffungskosten, eventuellen Installationskosten, der Höhe Ihrer Stromkostenersparnis und der Lebensdauer des Systems.
Ein Rechenbeispiel:
Nehmen wir an, Sie investieren 500 Euro in ein Balkonkraftwerk und können damit 300 kWh Strom pro Jahr erzeugen. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh sparen Sie so 90 Euro jährlich. Nach knapp 6 Jahren hätte sich die Anschaffung allein durch die Einsparungen amortisiert. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass der Strompreis weiter steigen dürfte und Sie die Einsparungen über die gesamte Lebensdauer von 20 Jahren und mehr genießen.
Tatsächlich sind je nach Standort und Ausrichtung der Module eher 400-500 kWh pro Jahr realistisch. Bei 500 kWh läge Ihre jährliche Ersparnis bereits bei 150 Euro und die Amortisationszeit verringert sich auf gut 3 Jahre.
Finanziell betrachtet ist ein Balkonkraftwerk also durchaus attraktiv. Die Anschaffung kostet Sie - auf die Lebensdauer gerechnet - gerade mal 1,25 bis 1,67 Euro pro Monat, die Ersparnis liegt bei 3,75 bis 6,25 Euro monatlich. Und nach der Amortisation sparen Sie mit Ihrem "Gratis-Strom" bares Geld.
Dabei sind die Anschaffungskosten bisher immer weiter gesunken und die Technik wurde stetig verbessert. Heute bekommen Sie als Verbraucher ein ausgereiftes Produkt zu einem fairen Preis. Zudem wird politisch über eine Anhebung der Leistungsgrenze von 600 auf 800 Watt diskutiert, was den Ertrag ohne Zusatzkosten steigern würde.
Förderungen für Balkonkraftwerke gibt es derzeit nicht. Dafür ist die Anschaffung für die meisten Haushalte auch ohne Zuschüsse erschwinglich. Einige Energieversorger bieten inzwischen Ratenzahlungsmodelle an, mit denen sich die Investition auf mehrere Monate oder Jahre verteilen lässt. Manche subventionieren Balkonkraftwerke sogar für ihre Kunden, um die Energiewende voranzubringen.
Unter dem Strich gilt:
Selbst wenn die Amortisation etwas länger dauert - ein Balkonkraftwerk ist in jedem Fall sinnvoll. Es senkt dauerhaft Ihre Stromrechnung und leistet einen wertvollen Beitrag zur Energiewende. Jedes Balkonkraftwerk zählt, auch wenn es nur einen kleinen Teil zur Deckung unseres Energiebedarfs beiträgt. In Summe können viele Kleine Großes bewirken.
Und nicht zuletzt macht es einfach Spaß, seinen eigenen Strom zu erzeugen und einen Schritt in Richtung Autarkie zu gehen. Die Investition in ein Balkonkraftwerk ist also nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch und ideell eine gute Entscheidung.
Installation und Inbetriebnahme
Planung und Vorbereitung
Bevor Sie mit der Installation Ihres Balkonkraftwerks beginnen, ist eine sorgfältige Planung und Vorbereitung wichtig. Zunächst sollten Sie prüfen, ob Ihr Balkon oder die gewählte Montagefläche die nötigen Voraussetzungen erfüllt. Dazu gehört eine ausreichende Tragfähigkeit, um das Gewicht der Solarmodule und der Unterkonstruktion sicher aufnehmen zu können. Auch die Statik muss stimmen, damit keine Schäden am Gebäude entstehen.
Wichtig ist auch die Ausrichtung der Modulfläche. Optimal ist eine Südausrichtung mit einem Neigungswinkel von 30-40 Grad. Aber auch andere Himmelsrichtungen sind möglich, wobei sich der Ertrag bei Ost-West-Ausrichtung um ca. 20% verringert. Prüfen Sie zudem, ob die Modulfläche frei von Verschattungen durch Bäume, Nachbargebäude etc. ist. Schon kleine Schatten können den Ertrag deutlich schmälern.
Für die Montage benötigen Sie neben den Solarmodulen und dem Wechselrichter noch weiteres Material wie Unterkonstruktion, Kabel, Stecker, Sicherungen und Befestigungselemente. Achten Sie darauf, dass alle Komponenten für den Außeneinsatz geeignet und aufeinander abgestimmt sind. Die Module und der Wechselrichter müssen zueinander passen, sonst kann es zu Ertragseinbußen oder Schäden kommen.
Montage der Solarmodule und des Wechselrichters
Die Montage beginnt mit der Unterkonstruktion, die Sie sicher an der Balkonbrüstung oder Hauswand befestigen. Achten Sie auf einen festen Halt und verwenden Sie rostfreies, langlebiges Montagematerial. Die Solarmodule werden dann auf der Unterkonstruktion verschraubt oder geklemmt. Wichtig ist, dass die Module fest sitzen, aber nicht zu stark gespannt werden, da sie sich bei Hitze ausdehnen.
Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom der Module in netzkonformen Wechselstrom um. Er sollte möglichst nah bei den Modulen platziert werden, um Leitungsverluste zu minimieren. Zugleich muss er vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee und direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Ideal ist ein überdachter Bereich an der Hauswand.
Elektrischer Anschluss und Sicherheitsaspekte
Beim elektrischen Anschluss ist besondere Vorsicht geboten, da hier mit gefährlichen Spannungen und Strömen gearbeitet wird. Alle Komponenten müssen fachgerecht verkabelt und abgesichert werden. Die Solarmodule werden in Reihe geschaltet und mit dem Wechselrichter verbunden. Auf der Wechselstromseite schließen Sie das Gerät über einen Schutzkontaktstecker an eine spezielle Einspeise-Steckdose an.
Diese Steckdose muss von einer Elektrofachkraft installiert werden und über einen eigenen Sicherungskreis mit FI-Schalter verfügen. So wird verhindert, dass im Fehlerfall Strom in das öffentliche Netz zurückfließen kann. Wichtig ist auch die richtige Dimensionierung aller Komponenten und Leitungen, um Überlastungen und Brände zu verhindern.
Für den Betrieb eines Balkonkraftwerks gelten zudem spezielle Normen und Richtlinien, die unbedingt eingehalten werden müssen. Dazu gehören die Niederspannungsrichtlinie, die EMV-Richtlinie und die DIN VDE 0100-551-1 für Steckersolargeräte. Diese Normen definieren Anforderungen an die elektrische Sicherheit, die elektromagnetische Verträglichkeit und den Anschluss an das Hausnetz.
Inbetriebnahme und Anmeldung der Solaranlage für den Balkon + Stromzähler
Sind alle Komponenten angeschlossen, kann das Balkonkraftwerk in Betrieb genommen werden. Dazu schalten Sie zunächst den FI-Schalter und die Sicherung für den Einspeisekreis ein. Dann stecken Sie den Wechselrichter in die Einspeise-Steckdose und schalten ihn ein. Die Solarmodule beginnen nun, Strom zu produzieren, der vom Wechselrichter ins Hausnetz eingespeist wird.
Viele Wechselrichter verfügen über ein Display oder eine App, die Ihnen aktuelle Ertragsdaten und Betriebszustände anzeigt. So haben Sie Ihr Balkonkraftwerk immer im Blick und können mögliche Störungen schnell erkennen. Zur Ertragskontrolle empfiehlt sich auch ein Zähler, der die eingespeiste Energiemenge misst.
Zu guter Letzt müssen Sie Ihr Balkonkraftwerk noch bei der Bundesnetzagentur anmelden. Das geht ganz einfach online über das Marktstammdatenregister. Dort geben Sie die wichtigsten Daten wie Standort, Leistung und Inbetriebnahmedatum ein. Die Anmeldung ist kostenlos und dauert nur wenige Minuten. In dem o.g. Gesetzesentwurf ist geplant, auf diese Anmeldung zu verzichten.
Auch Ihren Netzbetreiber müssen Sie über die Installation informieren. Dazu genügt meist ein formloses Schreiben mit den wichtigsten Anlagendaten. Eine Genehmigung oder Abnahme ist für Balkonkraftwerke bis 600 Watt nicht erforderlich.
Mit der Anmeldung sind Sie offiziell Betreiber einer Stromerzeugungsanlage und leisten einen wertvollen Beitrag zur Energiewende. Ihr Balkonkraftwerk speist nun umweltfreundlichen Solarstrom ins Netz ein und senkt zugleich Ihre Stromrechnung. Eine Win-win-Situation für Sie und die Umwelt.
Anwendungsbereiche für Balkonkraftwerke
Der Einsatz von Balkonkraftwerken ist vielseitig und lohnt sich eigentlich immer. Wir haben uns einige Anwendungsbeispiele angeschaut.
Mini-Solaranlage für die Mietwohnung
Gerade für Mieter sind Balkonkraftwerke eine attraktive Option, um selbst Solarstrom zu produzieren. Da die Anlagen nicht fest mit dem Gebäude verbunden sind, können sie bei einem Umzug einfach mitgenommen werden.
Ein Beispiel für ein erfolgreiches Balkonkraftwerk in einer Mietwohnung liefert Familie Schneider aus Köln. Auf ihrem südwestlich ausgerichteten Balkon im 3. Stock haben sie zwei Module mit insgesamt 600 Watt installiert. "Wir sparen damit rund 10% unseres Strombedarfs", berichtet Herr Schneider stolz. "Und das Beste ist: Dank der Einspeisesteckdose war die Installation kinderleicht."
Nutzung auf Terrassen und Gartenhäusern
Nicht nur auf Balkonen, auch auf Terrassen und Gartenhäusern lassen sich Balkonkraftwerke gut nutzen. Hier ist oft mehr Platz für die Module vorhanden, sodass auch größere Anlagen bis 600 Watt möglich sind. Zudem sind die Module hier meist weniger verschattet und können optimal ausgerichtet werden.
Ein schönes Beispiel zeigt Familie Müller aus Freiburg. Auf dem Dach ihres Gartenhauses haben sie 4 Module mit insgesamt 600 Watt montiert. "Wir nutzen den Strom hauptsächlich für unsere Gartengeräte und die Beleuchtung im Gartenhaus", erzählt Frau Müller. "Aber auch ein Teil des Stroms fürs Haus kommt von den Modulen. Im Sommer decken wir damit fast unseren kompletten Bedarf."
Balkonkraftwerk mit Speicher in Kombination mit E-Mobilität
Besonders interessant wird es, wenn man das Balkonkraftwerk mit einem Speicher und einer Ladestation für E-Fahrzeuge kombiniert. Dann kann man den Solarstrom rund um die Uhr nutzen und sogar das eigene E-Auto damit laden. Das erhöht den Autarkiegrad und senkt die Stromkosten noch stärker.
Herr Weber aus München hat genau das gemacht. Sein Balkonkraftwerk mit 8 Modulen und 600 Watt versorgt tagsüber den Haushalt und lädt den Speicher auf. Abends und nachts kommt der Strom dann aus dem Speicher. "Damit bin ich zu 70% energieautark", freut sich Herr Weber. "Und meinen E-Roller lade ich natürlich auch mit dem Solarstrom. Tanken war gestern."
Fazit: Sollten Sie ein Balkonkraftwerk kaufen?
Potenzial von Balkonkraftwerken für die Energiewende
Balkonkraftwerke leisten einen wertvollen Beitrag zur Energiewende. Auch wenn die Leistung eines einzelnen Geräts überschaubar ist, kann die Masse an Kleinstanlagen in Summe einen spürbaren Teil des Strombedarfs decken. Experten schätzen das Potenzial allein in Deutschland auf mehrere Gigawatt. Das entspricht der Leistung mehrerer Kohlekraftwerke.
Zudem fördern Balkonkraftwerke das Bewusstsein für erneuerbare Energien. Besitzer beschäftigen sich intensiver mit ihrem Stromverbrauch und sind motiviert, Energie zu sparen. Dieser Lerneffekt ist mindestens genauso wichtig wie die direkte Stromerzeugung. Je mehr Menschen die Energiewende selbst in die Hand nehmen, desto schneller kann die Transformation gelingen.
Erwartete Entwicklungen und Trends
Die Nachfrage nach Balkonkraftwerken wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Gründe sind fallende Preise, steigende Stromkosten und der Wunsch nach mehr Autarkie. Auch die Politik hat das Potenzial erkannt und plant Erleichterungen bei Genehmigung und Anmeldung. Ab 2024 soll die Leistungsgrenze auf 800 Watt steigen, mittelfristig sind bis zu 1.600 Watt im Gespräch.
Gleichzeitig wird die Technik immer effizienter. Neue Hochleistungsmodule erzielen höhere Erträge auf gleicher Fläche. Auch bifaziale Module, die beidseitig Licht einfangen, sind im Kommen. Eine spannende Perspektive sind Balkonkraftwerke mit integriertem Speicher. Dann lässt sich der erzeugte Strom rund um die Uhr nutzen und der Autarkiegrad steigt. Mittelfristig dürften sich auch die Gestaltungsmöglichkeiten erweitern, etwa durch farbige oder transparente Module.
Empfehlungen zur Anschaffung eines Balkonkraftwerks
Wer sich für ein Balkonkraftwerk interessiert, sollte zunächst die örtlichen Gegebenheiten prüfen. Gibt es eine sonnige, möglichst verschattungsfreie Fläche? Ist die Statik geeignet? Erlaubt der Vermieter die Montage? Dann lohnt ein Vergleich der Angebote. Achten Sie auf Qualität, Garantien und den Service des Anbieters. Billigprodukte können sich schnell als Fehlkauf entpuppen.
Die Montage ist in den meisten Fällen einfach selbst zu machen. Wer handwerklich nicht so versiert ist, findet Unterstützung beim Elektriker oder Solarfachbetrieb. Denken Sie auch an die Anmeldung beim Netzbetreiber und die Registrierung im Marktstammdatenregister. Dann steht dem Vergnügen an der eigenen Stromproduktion nichts mehr im Weg.
Unter dem Strich ist ein Balkonkraftwerk eine lohnende Investition - ökologisch wie ökonomisch. Mit einer Rendite von oft 10% und mehr schlägt es die meisten anderen Geldanlagen. Und nebenbei leistet es einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Wenn Sie also die Möglichkeit haben: Werden Sie Ihr eigener Stromproduzent!
Broschürenfür weitere Infos
Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, findet umfangreiche Informationen in Broschüren, Ratgebern und Fachbüchern. Einen guten Einstieg bietet die kostenlose Broschüre "Strom vom Balkon" der Verbraucherzentrale. Ebenso ist der Leitfaden "Steckersolargeräte" der Initiative "Klimaschutz im Bundestag" sehr aufschlussreich.
Ansprechpartner und Beratungsstellen
Bei Fragen und Problemen helfen Energieberater, Verbraucherzentralen und Solarverbände. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet eine individuelle Beratung zu Balkonkraftwerken, auch telefonisch oder online. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) und die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) sind die wichtigsten Interessenvertretungen der Solarbranche. Auf ihren Websites finden Sie viele nützliche Tipps und Kontaktadressen von Fachfirmen in Ihrer Nähe.
Auch regionale Solarinitiativen und Energiegenossenschaften sind gute Ansprechpartner. Hier finden Sie Gleichgesinnte, die ihre Erfahrungen gerne weitergeben. Oft gibt es auch Informationsveranstaltungen oder Workshops zum Thema Balkonkraftwerke. Die Vernetzung mit anderen Besitzern hilft, das volle Potenzial Ihrer Anlage auszuschöpfen und die Energiewende gemeinsam voranzubringen.