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Balkonkraftwerk kaufen? Bis zu 800 Watt Leistung - Solaranlagen Komplettset

Balkonkraftwerk kaufen? Bis zu 800 Watt Leistung - Solaranlagen Komplettset

Spätestens mit dem Beginn des Russland/Ukraine Konfliktes und der daraus resultierenden Energiekrise sind viele Menschen bereit, die Energiewende aktiv zu begleiten und gleichzeitig Stromkosten zu sparen. Eine Möglichkeit, selber Strom zu erzeugen ist das Balkonkraftwerk. 

Wir möchten Ihnen einen detaillierten Überblick über das Thema Balkonkraftwerke geben und Ihnen erläutern, wie ein Balkonkraftwerk aufgebaut ist, welche Komponenten benötigt werden und was bei Planung, Installation und Betrieb zu beachten ist. Außerdem gehen wir auf die Kosten und Wirtschaftlichkeit von Balkonkraftwerken ein und geben Ihnen wertvolle Tipps zur Auswahl des passenden Modells für Ihre Bedürfnisse. Am Ende können Sie entscheiden, ob sich die Anschaffung für Ihr Eigenheim lohnt. 

Balkonkraftwerk klein
Balkonkraftwerke müssen nicht unbedingt auffallen!

 

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Photovoltaikanlage, die speziell für die Montage auf Balkonen, Terrassen oder im Garten entwickelt wurde. Es handelt sich dabei um ein oder zwei Solarmodule mit einer Leistung von bis zu 600w (seit 2023 auch bis 800 w), die über einen Wechselrichter direkt in das hauseigene Stromnetz einspeisen.

Der erzeugte Gleichstrom der Solarmodule wird dabei in Wechselstrom umgewandelt, um ihn für Haushaltsgeräte nutzbar zu machen. Balkonkraftwerke sind eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, um selbst Solarstrom zu erzeugen und den eigenen Stromverbrauch zu reduzieren, ohne gleich eine große Photovoltaikanlage installieren zu müssen.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Photovoltaikanlagen sind Balkonkraftwerke deutlich kompakter und lassen sich ohne großen Aufwand installieren. Sie benötigen keine Unterkonstruktion auf dem Dach und müssen nicht fest mit dem Gebäude verbunden werden. Stattdessen werden die Module meist an der Balkonbrüstung oder auf dem Balkongeländer befestigt. Auch die elektrische Installation ist dank spezieller Stecker sehr einfach und erfordert in der Regel keine Veränderungen an der Hausinstallation.

Durch diese Plug-and-Play-Lösung eignen sich Balkonkraftwerke besonders für Mieter und Besitzer von Eigentumswohnungen, die bisher nicht von der Photovoltaik profitieren konnten. Aber auch Hausbesitzer können mit einem Balkonkraftwerk erste Erfahrungen mit der Solarstromerzeugung sammeln und so einen Beitrag zur Energiewende leisten.

 

Voraussetzungen für das Erzeugen von Strom auf dem Balkon

Bevor Sie sich für die Anschaffung eines Balkonkraftwerks entscheiden, sollten Sie prüfen, ob die technischen und rechtlichen Voraussetzungen an Ihrem Wunschstandort erfüllt sind.

Zu den technischen Voraussetzungen gehört in erster Linie eine ausreichende Sonneneinstrahlung. Ideal ist eine nach Süden ausgerichtete Fläche, die möglichst wenig verschattet wird. Aber auch Ost-West-Ausrichtungen oder leicht geneigte Flächen können geeignet sein. Entscheidend ist, dass das Solarmodul möglichst viel direkte Sonneneinstrahlung erhalten, um einen hohen Ertrag zu erzielen.

Zudem benötigen Sie Platz für die Montage der Solarmodule. Je nach Leistungsklasse benötigen Sie eine Fläche von etwa 1 bis 2 Quadratmetern. Achten Sie darauf, dass die Statik des Balkons oder der Terrasse ausreicht, um die zusätzliche Last der Module und der Befestigung zu tragen.

In rechtlicher Hinsicht ist vor allem die Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft einzuholen. Informieren Sie sich vorab über mögliche Vorgaben oder Einschränkungen.

Für den Betrieb eines Balkonkraftwerks ist zudem eine Anmeldung beim zuständigen Netzbetreiber erforderlich. Seit 2023 entfällt jedoch die Pflicht zur Eintragung im Marktstammdatenregister für Anlagen bis 800 Watt. Die Anmeldung beim Netzbetreiber ist meist unkompliziert und kann online oder per Formular erfolgen.

Hier noch einmal die wichtigsten Voraussetzungen für den Betrieb eines Balkonkraftwerks als Checkliste:

Voraussetzung Erfüllt?
Ausreichend Sonneneinstrahlung am Wunschstandort
Genügend Platz für die Montage der Solarmodule (1-2 m²)
Ausreichende Statik des Balkons oder der Terrasse
Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft (falls erforderlich)
Anmeldung beim zuständigen Netzbetreiber

Wenn Sie alle Punkte der Checkliste abhaken können, steht der Installation Ihres eigenen Balkonkraftwerks nichts mehr im Wege.

 

Balkonkraftwerk mit Blumen
Ein Balkonkraftwerk eingebetten in Balkonblumen

 

Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk besteht im Wesentlichen aus zwei Hauptkomponenten: den Solarmodulen und dem Wechselrichter. Hinzu kommen noch das Befestigungssystem für die Montage sowie die elektrischen Verbindungen und Stecker.

Solarmodule - das Herzstück des Balkonkraftwerks zum Strom produzieren

Solarmodule gibt es in verschiedenen Arten, Größen und Leistungsklassen. Am häufigsten werden für Balkonkraftwerke kristalline Silizium-Module mit einer Leistung von 300 bis 400 Watt pro Stück verwendet. Seit 2023 sind auch Balkonkraftwerke mit einer Gesamtleistung von bis zu 800 Watt erlaubt, so dass seitdem auch Module mit 400 Watt und mehr zum Einsatz kommen.

Monokristalline Module haben einen etwas höheren Wirkungsgrad von oft über 20%, sind aber auch teurer als polykristalline Module mit Wirkungsgraden um die 15-17%. Für ein passendes Balkonkraftwerk mit 600 Watt Leistung kosten monokristalline Module ca. 500-700€, polykristalline Module gibt es ab etwa 350-500€.

Eine Sonderform sind flexible Solarmodule, die sich an Balkongeländern oder Rundungen anpassen lassen. Sie sind jedoch meist teurer und weniger effizient als starre Module. Dafür können sie eine Alternative sein, wenn die Montage klassischer Module nicht möglich ist. Flexible Module mit 100-150 Watt Leistung kosten etwa 150-300€.

 

Wirkungsgrad und Effizienz der Solaranlage

Der Wirkungsgrad ist ein entscheidendes Merkmal von Solarmodulen, da er angibt, wie effizient die Module die einfallende Sonnenstrahlung in elektrische Energie umwandeln können. Je höher der Wirkungsgrad, desto mehr Strom kann auf der gleichen Fläche erzeugt werden.

Aktuelle Solarmodule für Balkonkraftwerke erreichen heute sehr gute Wirkungsgrade zwischen 20 und 22 Prozent. Das bedeutet, dass über ein Fünftel der Sonnenenergie in Strom umgewandelt wird. Auch die Wechselrichter arbeiten mit Wirkungsgraden von 93 Prozent und mehr sehr effizient.

Für Balkonkraftwerke ist eine hohe Effizienz besonders wichtig, da die zur Verfügung stehende Fläche in der Regel begrenzt ist. Mit Modulen mit hohem Wirkungsgrad lässt sich der Ertrag bei gleichem Platzbedarf maximieren.

Allerdings bringen die Unterschiede im Wirkungsgrad der am Markt erhältlichen Module nur minimale Ertragsunterschiede von oft weniger als einem Euro pro Jahr. Wichtiger als die letzten Prozentpunkte Wirkungsgrad sind daher ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und die Qualität der Komponenten.

Zudem gibt es in der Praxis viele Faktoren, die den tatsächlichen Ertrag beeinflussen, wie der Montageort, der Aufstellwinkel, Verschattung oder die Temperatur. Diese haben oft einen größeren Einfluss als kleine Unterschiede im Modulwirkungsgrad.

Insgesamt wurde die Technik der Solarmodule und Wechselrichter in den letzten Jahren so weit optimiert, dass Verbraucher heute ein hohes Effizienzniveau erwarten können.

 

Flexible Solarmodule als Alternative für günstigen Solarstrom

Flexible Solarmodule sind eine interessante Sonderform, die sich gut an Balkongeländer, Rundungen oder unebene Flächen anpassen lassen. Sie bestehen aus dünnen, biegsamen Solarzellen, die auf ein flexibles Trägermaterial wie Kunststofffolien laminiert werden.

Dadurch sind sie sehr leicht und lassen sich einfach mit Klettband, Klebstoff oder Ösen befestigen. Das eröffnet neue Möglichkeiten, auch unkonventionelle Flächen für die Solarstromerzeugung zu nutzen, wenn eine klassische Montage starrer Module nicht möglich ist.

Allerdings haben die flexiblen Module auch einige Nachteile: Durch die aufwändigere Fertigung sind sie in der Regel teurer als konventionelle Module gleicher Leistung. Zudem ist der Wirkungsgrad geringer, da die Solarzellen dünner sind und durch die Biegung nicht immer optimal zur Sonne ausgerichtet werden können.

Typische flexible Solarmodule für Balkonkraftwerke haben Abmessungen von etwa 945 × 350 × 0,2 cm bei einer Leistung von 60 Watt oder 1.230 × 355 × 0,2 cm bei 100 Watt. Damit sind sie deutlich kleiner und leichter als starre Module, aber eben auch leistungsschwächer.

Für die meisten Anwendungen sind daher klassische starre Solarmodule die bessere Wahl. 

Nahaufnahme einer Solarzelle

 

Der Wechselrichter - klein, aber oho!

Das Herzstück jedes Balkonkraftwerks ist der Wechselrichter. Er wandelt den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom um, der direkt in das Hausnetz eingespeist werden kann. Für Balkonkraftwerke werden spezielle Mikrowechselrichter verwendet, die für die geringe Leistung von 600-800 Watt optimiert sind.

Funktion des Wechselrichters

Der Wechselrichter verfügt über einen Schuko-Stecker, der direkt in eine gewöhnliche Haushaltssteckdose eingesteckt wird. So speist er den Solarstrom in das Hausnetz ein. Dabei synchronisiert er sich mit der Netzfrequenz und überwacht permanent die Netzspannung.

Hochwertige Balkonkraftwerk-Wechselrichter haben einen integrierten NA-Schutz (Netz- und Anlagenschutz), der im Fehlerfall wie Überspannung oder Netzausfall eine automatische Abschaltung vornimmt. Dies ist eine Sicherheitsanforderung, um eine Einspeisung bei Stromausfall und damit eine Gefährdung von Personen zu verhindern.

Wirkungsgrad und Anschluss

Moderne Wechselrichter arbeiten mit einem hohen Wirkungsgrad von über 90%. Das bedeutet, dass nur geringe Verluste bei der Umwandlung des Gleichstroms in Wechselstrom entstehen.

Für die Verbindung mit den Solarmodulen verfügen die Wechselrichter über MC4-Steckverbinder oder fest angeschlossene Kabel. Die Konfiguration und Überwachung erfolgt je nach Modell über ein integriertes Display, eine App oder ein Web-Interface.

Dimensionierung und Anpassung

Damit der Wechselrichter optimal mit den Solarmodulen zusammenarbeitet, müssen beide Komponenten aufeinander abgestimmt sein. Spannung und Strom der Module müssen zu den Spezifikationen des Wechselrichters passen.

Viele aktuelle Wechselrichter sind auf 600 Watt gedrosselt, lassen sich aber durch eine Einstellung auf 800 Watt umstellen, um die maximale Leistungsgrenze zu erreichen.

Kosten und Garantie

Mikrowechselrichter für Balkonkraftwerke kosten zwischen 150 und 300 Euro. Achten Sie auf die Garantiebedingungen. Namhafte Hersteller gewähren oft 10 Jahre und mehr Garantie.

Sicherheitsfeatures und Komfort

Zudem bieten manche Modelle eine Wifi-Schnittstelle, über die sich der aktuelle Ertrag per App überwachen lässt. Achten Sie beim Kauf unbedingt auf die Sicherheitszertifizierung des Wechselrichters, erkennbar am VDE-Zeichen bzw. der CE-Kennzeichnung.

 

Sicher und stabil - die richtige Befestigung der Solarmodule

Für die Befestigung der Solarmodule an Balkon oder Hauswand gibt es verschiedene Lösungen. Manche Hersteller bieten spezielle Montagesets an, die an die Balkonbrüstung geklemmt oder an der Wand verschraubt werden. Zu empfehlen sind Systeme, die einen variablen Neigungswinkel ermöglichen, um die Module optimal zur Sonne ausrichten zu können. Das erhöht die Flexibilität und den Ertrag der Anlage. Prüfen Sie vor der Montage unbedingt die Statik. Nicht jeder Balkon ist für die Zusatzlast eines Balkonkraftwerks ausgelegt.

Einfamilienhaus mit Photovoltaikanlage

 

Was kostet ein Balkonkraftwerk?

Die Preise für Balkonkraftwerke sind sehr volatil. Aktuell sinken die Preise mal wieder. Es ergeben sich mehrere Möglichkeiten der Anschaffung:

Balkonkraftwerk Komplettset oder Einzelkauf - was ist die bessere Wahl - was einfach zu installieren?

Grundsätzlich lassen sich Balkonkraftwerke aus Einzelkomponenten selbst zusammenstellen. Dabei müssen jedoch Betriebsspannungsbereich, Startspannung und MPP-Tracking beachtet werden, damit Wechselrichter und Solarmodule zueinander passen. Es ist einiges an Fachwissen gefragt, um die Komponenten passend zu dimensionieren.

Herausforderungen beim Kauf von Einzelkomponenten

Laien fehlt oft das nötige Detailwissen, um zu entscheiden, wie Wechselrichter und Solarmodule füreinander dimensioniert sein müssen. Zudem muss man sicherstellen, dass alle benötigten Kabel, Stecker, Halterungen und Montagematerialien separat beschafft werden. Das erfordert eine genaue Planung.

Für technisch weniger versierte Anwender empfiehlt sich daher die Anschaffung eines Komplettsets von einem seriösen Anbieter. Namhafte Hersteller wie Priwatt, Yuma, Deye oder Bosswerk bieten aufeinander abgestimmte Pakete an, die neben Modulen und Wechselrichter auch alle Zubehörteile enthalten.

Vorteile von Komplettsets namhafter Hersteller

Der große Vorteil von Komplettsets ist die einfache Installation nach dem Plug-and-Play-Prinzip. Man kann sicher sein, dass alle Komponenten zueinander passen und den geltenden Sicherheitsanforderungen entsprechen. Gute Sets enthalten auch eine detaillierte Montageanleitung.

Zudem bieten seriöse Anbieter von Komplettsets oft eine kompetente Beratung und einen guten Kundenservice. So hat man bei Fragen oder Problemen einen Ansprechpartner und muss sich nicht mit einzelnen Komponentenherstellern auseinandersetzen.

Plug-and-Play - einfach zu installieren

Balkonkraftwerk-Komplettsets sind so konzipiert, dass auch Laien sie mit wenig Aufwand installieren können. Die Solarmodule werden mit dem beigelegten Montagematerial befestigt, die Kabel angeschlossen und der Wechselrichter in die Steckdose gesteckt. Schwieriges Konfigurieren oder Programmieren entfällt.

Nachteile von Komplettsets

Der Nachteil von Komplettsets ist, dass man weniger Flexibilität bei der Auswahl der Einzelkomponenten hat. Manche Sets lassen sich beispielsweise nicht ohne weiteres um zusätzliche Module erweitern. Zudem bezahlt man für den Komfort der Zusammenstellung oft einen gewissen Aufpreis gegenüber dem Einzelkauf der Komponenten.

Was sollten Sie nun kaufen? Unsere Empfehlung:

Unter dem Strich überwiegen für die meisten Anwender jedoch die Vorteile eines Komplettsets. Man erhält ein stimmiges Gesamtpaket mit Herstellergarantie, das einfach zu installieren ist und zuverlässig funktioniert. Die Mehrkosten gegenüber einem Einzelkauf sind überschaubar und der Aufwand deutlich geringer. Gerade für den Einstieg in die Balkonkraft-Welt ist ein Komplettset von einem seriösen Anbieter die empfehlenswerte Lösung.

Es gibt also eine Vielzahl von Möglichkeiten, ein Balkonkraftwerk an die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Mit der richtigen Auswahl der Komponenten und einem geeigneten Montageort lässt sich die Wirtschaftlichkeit und der Ertrag der Anlage optimieren.

In der folgenden Tabelle sind noch einmal die wichtigsten Vor- und Nachteile von Einzelkauf und Komplettsets gegenübergestellt. In den folgenden Kapiteln gehen wir näher auf die Leistung, die Kosten und die Installation von Balkonkraftwerken ein.

Komponente Einzelkauf Komplettset
Flexibilität hoch gering
Fachwissen nötig ja nein
Installationsaufwand hoch gering
Kosten günstiger etwas teurer

 

Leistung und Ertrag der Balkonkraftwerke

Balkonkraftwerke gibt es typischerweise in den Leistungsklassen 300, 600 und 800 Watt. Die meisten aktuell erhältlichen Modelle haben eine Leistung von 600 Watt, da dies die bis Ende 2023 in Deutschland zulässige Maximalleistung für den Betrieb ohne Genehmigung und Anmeldung war. Einige Hersteller bieten auch Geräte mit 800 Watt an, die sich per Einstellung auf 600 Watt begrenzen lassen. Damit sind sie für eine mögliche Anhebung der Leistungsgrenze in Zukunft gerüstet.

Der tatsächliche Ertrag eines Balkonkraftwerks hängt von vielen Faktoren ab und kann deutlich von den theoretischen Berechnungen abweichen. Wie bereits dargestellt spielt die Ausrichtung der Solarmodule eine entscheidende Rolle. Ideal ist eine Südausrichtung mit einem Neigungswinkel von 30-40 Grad. Aber auch andere Himmelsrichtungen sind möglich, wobei sich der Ertrag bei Ost-West-Ausrichtung um ca. 20% verringert.

Weitere Einflussfaktoren sind Verschattungen durch Bäume, Nachbargebäude etc., die Umgebungstemperatur, Verschmutzungen und der Wirkungsgrad der verwendeten Komponenten. Hochwertige Solarmodule erreichen heute einen Wirkungsgrad von 20-22%, Wechselrichter von über 90%. Preisunterschiede zwischen den Modellen führen jedoch in der Praxis nur zu geringen Ertragsunterschieden von wenigen Euro pro Jahr.

 

Kosten und Wirtschaftlichkeit

Die Anschaffungskosten für ein Balkonkraftwerk liegen typischerweise zwischen 300 und 500 Euro, zuzüglich eventueller Kosten für Montage und Installation. Dabei gilt: Je leistungsstärker das Balkonkraftwerk, desto höher die Kosten. Ein 800-Watt-System ist also teurer als ein 600-Watt-System, welches wiederum mehr kostet als ein 300-Watt-System.

Allerdings sind die Unterschiede in der Praxis oft geringer als man denkt. Der Preisunterschied zwischen einem leistungsfähigeren und einem weniger leistungsfähigen Balkonkraftwerk macht, umgerechnet auf die erzeugte Energie pro Jahr, häufig weniger als einen Euro aus. Das liegt daran, dass die verwendeten Komponenten wie Solarmodule und Wechselrichter heute bereits sehr effizient arbeiten. 

Für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sind daher weniger die Leistungsunterschiede, sondern mehr die absoluten Anschaffungskosten entscheidend. Je günstiger Sie Ihr Balkonkraftwerk bekommen, desto schneller rentiert es sich. Achten Sie beim Kauf auch darauf, dass möglichst alle benötigten Komponenten wie Kabel, Stecker, Halterungen und Montagematerial im Lieferumfang enthalten sind. So vermeiden Sie Zusatzkosten und Mühen bei der Beschaffung.

Aber wie schnell amortisiert sich nun ein Balkonkraftwerk? Das hängt von mehreren Faktoren ab: den Anschaffungskosten, eventuellen Installationskosten, der Höhe Ihrer Stromkostenersparnis und der Lebensdauer des Systems.

 

Ein Rechenbeispiel:

Nehmen wir an, Sie investieren 500 Euro in ein Balkonkraftwerk und können damit 300 kWh Strom pro Jahr erzeugen. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh sparen Sie so 90 Euro jährlich. Nach knapp 6 Jahren hätte sich die Anschaffung allein durch die Einsparungen amortisiert. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass der Strompreis weiter steigen dürfte und Sie die Einsparungen über die gesamte Lebensdauer von 20 Jahren und mehr genießen.

Tatsächlich sind je nach Standort und Ausrichtung der Module eher 400-500 kWh pro Jahr realistisch. Bei 500 kWh läge Ihre jährliche Ersparnis bereits bei 150 Euro und die Amortisationszeit verringert sich auf gut 3 Jahre.

Finanziell betrachtet ist ein Balkonkraftwerk also durchaus attraktiv. Die Anschaffung kostet Sie - auf die Lebensdauer gerechnet - gerade mal 1,25 bis 1,67 Euro pro Monat, die Ersparnis liegt bei 3,75 bis 6,25 Euro monatlich. Und nach der Amortisation sparen Sie mit Ihrem "Gratis-Strom" bares Geld.

Dabei sind die Anschaffungskosten bisher immer weiter gesunken und die Technik wurde stetig verbessert. Heute bekommen Sie als Verbraucher ein ausgereiftes Produkt zu einem fairen Preis. Zudem wird politisch über eine Anhebung der Leistungsgrenze von 600 auf 800 Watt diskutiert, was den Ertrag ohne Zusatzkosten steigern würde.

Förderungen für Balkonkraftwerke gibt es derzeit nicht. Dafür ist die Anschaffung für die meisten Haushalte auch ohne Zuschüsse erschwinglich. Einige Energieversorger bieten inzwischen Ratenzahlungsmodelle an, mit denen sich die Investition auf mehrere Monate oder Jahre verteilen lässt. Manche subventionieren Balkonkraftwerke sogar für ihre Kunden, um die Energiewende voranzubringen.

Unter dem Strich gilt:
Selbst wenn die Amortisation etwas länger dauert - ein Balkonkraftwerk ist in jedem Fall sinnvoll. Es senkt dauerhaft Ihre Stromrechnung und leistet einen wertvollen Beitrag zur Energiewende. Jedes Balkonkraftwerk zählt, auch wenn es nur einen kleinen Teil zur Deckung unseres Energiebedarfs beiträgt. In Summe können viele Kleine Großes bewirken.

Und nicht zuletzt macht es einfach Spaß, seinen eigenen Strom zu erzeugen und einen Schritt in Richtung Autarkie zu gehen. Die Investition in ein Balkonkraftwerk ist also nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch und ideell eine gute Entscheidung.

 

Installation und Inbetriebnahme

Planung und Vorbereitung

Bevor Sie mit der Installation Ihres Balkonkraftwerks beginnen, ist eine sorgfältige Planung und Vorbereitung wichtig. Zunächst sollten Sie prüfen, ob Ihr Balkon oder die gewählte Montagefläche die nötigen Voraussetzungen erfüllt. Dazu gehört eine ausreichende Tragfähigkeit, um das Gewicht der Solarmodule und der Unterkonstruktion sicher aufnehmen zu können. Auch die Statik muss stimmen, damit keine Schäden am Gebäude entstehen.

Wichtig ist auch die Ausrichtung der Modulfläche. Optimal ist eine Südausrichtung mit einem Neigungswinkel von 30-40 Grad. Aber auch andere Himmelsrichtungen sind möglich, wobei sich der Ertrag bei Ost-West-Ausrichtung um ca. 20% verringert. Prüfen Sie zudem, ob die Modulfläche frei von Verschattungen durch Bäume, Nachbargebäude etc. ist. Schon kleine Schatten können den Ertrag deutlich schmälern.

Für die Montage benötigen Sie neben den Solarmodulen und dem Wechselrichter noch weiteres Material wie Unterkonstruktion, Kabel, Stecker, Sicherungen und Befestigungselemente. Achten Sie darauf, dass alle Komponenten für den Außeneinsatz geeignet und aufeinander abgestimmt sind. Die Module und der Wechselrichter müssen zueinander passen, sonst kann es zu Ertragseinbußen oder Schäden kommen.

 

Montage der Solarmodule und des Wechselrichters

Die Montage beginnt mit der Unterkonstruktion, die Sie sicher an der Balkonbrüstung oder Hauswand befestigen. Achten Sie auf einen festen Halt und verwenden Sie rostfreies, langlebiges Montagematerial. Die Solarmodule werden dann auf der Unterkonstruktion verschraubt oder geklemmt. Wichtig ist, dass die Module fest sitzen, aber nicht zu stark gespannt werden, da sie sich bei Hitze ausdehnen.

Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom der Module in netzkonformen Wechselstrom um. Er sollte möglichst nah bei den Modulen platziert werden, um Leitungsverluste zu minimieren. Zugleich muss er vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee und direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Ideal ist ein überdachter Bereich an der Hauswand.

 

Elektrischer Anschluss und Sicherheitsaspekte

Beim elektrischen Anschluss ist besondere Vorsicht geboten, da hier mit gefährlichen Spannungen und Strömen gearbeitet wird. Alle Komponenten müssen fachgerecht verkabelt und abgesichert werden. Die Solarmodule werden in Reihe geschaltet und mit dem Wechselrichter verbunden. Auf der Wechselstromseite schließen Sie das Gerät über einen Schutzkontaktstecker an eine spezielle Einspeise-Steckdose an.

Diese Steckdose muss von einer Elektrofachkraft installiert werden und über einen eigenen Sicherungskreis mit FI-Schalter verfügen. So wird verhindert, dass im Fehlerfall Strom in das öffentliche Netz zurückfließen kann. Wichtig ist auch die richtige Dimensionierung aller Komponenten und Leitungen, um Überlastungen und Brände zu verhindern.

Für den Betrieb eines Balkonkraftwerks gelten zudem spezielle Normen und Richtlinien, die unbedingt eingehalten werden müssen. Dazu gehören die Niederspannungsrichtlinie, die EMV-Richtlinie und die DIN VDE 0100-551-1 für Steckersolargeräte. Diese Normen definieren Anforderungen an die elektrische Sicherheit, die elektromagnetische Verträglichkeit und den Anschluss an das Hausnetz.

 

Inbetriebnahme und Anmeldung der Solaranlage für den Balkon + Stromzähler

Sind alle Komponenten angeschlossen, kann das Balkonkraftwerk in Betrieb genommen werden. Dazu schalten Sie zunächst den FI-Schalter und die Sicherung für den Einspeisekreis ein. Dann stecken Sie den Wechselrichter in die Einspeise-Steckdose und schalten ihn ein. Die Solarmodule beginnen nun, Strom zu produzieren, der vom Wechselrichter ins Hausnetz eingespeist wird.

Viele Wechselrichter verfügen über ein Display oder eine App, die Ihnen aktuelle Ertragsdaten und Betriebszustände anzeigt. So haben Sie Ihr Balkonkraftwerk immer im Blick und können mögliche Störungen schnell erkennen. Zur Ertragskontrolle empfiehlt sich auch ein Zähler, der die eingespeiste Energiemenge misst.

Zu guter Letzt müssen Sie Ihr Balkonkraftwerk noch bei der Bundesnetzagentur anmelden. Das geht ganz einfach online über das Marktstammdatenregister. Dort geben Sie die wichtigsten Daten wie Standort, Leistung und Inbetriebnahmedatum ein. Die Anmeldung ist kostenlos und dauert nur wenige Minuten. In dem o.g. Gesetzesentwurf ist geplant, auf diese Anmeldung zu verzichten.

Auch Ihren Netzbetreiber müssen Sie über die Installation informieren. Dazu genügt meist ein formloses Schreiben mit den wichtigsten Anlagendaten. Eine Genehmigung oder Abnahme ist für Balkonkraftwerke bis 600 Watt nicht erforderlich.

Mit der Anmeldung sind Sie offiziell Betreiber einer Stromerzeugungsanlage und leisten einen wertvollen Beitrag zur Energiewende. Ihr Balkonkraftwerk speist nun umweltfreundlichen Solarstrom ins Netz ein und senkt zugleich Ihre Stromrechnung. Eine Win-win-Situation für Sie und die Umwelt.

Die Solaranlage auf Dach hilft bei der Bewältigung der Energiewende

 

Anwendungsbereiche für Balkonkraftwerke

Der Einsatz von Balkonkraftwerken ist vielseitig und lohnt sich eigentlich immer. Wir haben uns einige Anwendungsbeispiele angeschaut.

 

Mini-Solaranlage für die Mietwohnung

Gerade für Mieter sind Balkonkraftwerke eine attraktive Option, um selbst Solarstrom zu produzieren. Da die Anlagen nicht fest mit dem Gebäude verbunden sind, können sie bei einem Umzug einfach mitgenommen werden. 

Ein Beispiel für ein erfolgreiches Balkonkraftwerk in einer Mietwohnung liefert Familie Schneider aus Köln. Auf ihrem südwestlich ausgerichteten Balkon im 3. Stock haben sie zwei Module mit insgesamt 600 Watt installiert. "Wir sparen damit rund 10% unseres Strombedarfs", berichtet Herr Schneider stolz. "Und das Beste ist: Dank der Einspeisesteckdose war die Installation kinderleicht."

 

Nutzung auf Terrassen und Gartenhäusern

Nicht nur auf Balkonen, auch auf Terrassen und Gartenhäusern lassen sich Balkonkraftwerke gut nutzen. Hier ist oft mehr Platz für die Module vorhanden, sodass auch größere Anlagen bis 600 Watt möglich sind. Zudem sind die Module hier meist weniger verschattet und können optimal ausgerichtet werden.

Ein schönes Beispiel zeigt Familie Müller aus Freiburg. Auf dem Dach ihres Gartenhauses haben sie 4 Module mit insgesamt 600 Watt montiert. "Wir nutzen den Strom hauptsächlich für unsere Gartengeräte und die Beleuchtung im Gartenhaus", erzählt Frau Müller. "Aber auch ein Teil des Stroms fürs Haus kommt von den Modulen. Im Sommer decken wir damit fast unseren kompletten Bedarf."

 

Balkonkraftwerk mit Speicher in Kombination mit E-Mobilität

Besonders interessant wird es, wenn man das Balkonkraftwerk mit einem Speicher und einer Ladestation für E-Fahrzeuge kombiniert. Dann kann man den Solarstrom rund um die Uhr nutzen und sogar das eigene E-Auto damit laden. Das erhöht den Autarkiegrad und senkt die Stromkosten noch stärker.

Herr Weber aus München hat genau das gemacht. Sein Balkonkraftwerk mit 8 Modulen und 600 Watt versorgt tagsüber den Haushalt und lädt den Speicher auf. Abends und nachts kommt der Strom dann aus dem Speicher. "Damit bin ich zu 70% energieautark", freut sich Herr Weber. "Und meinen E-Roller lade ich natürlich auch mit dem Solarstrom. Tanken war gestern."

 

Fazit: Sollten Sie ein Balkonkraftwerk kaufen?

 

Potenzial von Balkonkraftwerken für die Energiewende

Balkonkraftwerke leisten einen wertvollen Beitrag zur Energiewende. Auch wenn die Leistung eines einzelnen Geräts überschaubar ist, kann die Masse an Kleinstanlagen in Summe einen spürbaren Teil des Strombedarfs decken. Experten schätzen das Potenzial allein in Deutschland auf mehrere Gigawatt. Das entspricht der Leistung mehrerer Kohlekraftwerke.

Zudem fördern Balkonkraftwerke das Bewusstsein für erneuerbare Energien. Besitzer beschäftigen sich intensiver mit ihrem Stromverbrauch und sind motiviert, Energie zu sparen. Dieser Lerneffekt ist mindestens genauso wichtig wie die direkte Stromerzeugung. Je mehr Menschen die Energiewende selbst in die Hand nehmen, desto schneller kann die Transformation gelingen.

 

Erwartete Entwicklungen und Trends

Die Nachfrage nach Balkonkraftwerken wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Gründe sind fallende Preise, steigende Stromkosten und der Wunsch nach mehr Autarkie. Auch die Politik hat das Potenzial erkannt und plant Erleichterungen bei Genehmigung und Anmeldung. Ab 2024 soll die Leistungsgrenze auf 800 Watt steigen, mittelfristig sind bis zu 1.600 Watt im Gespräch.

Gleichzeitig wird die Technik immer effizienter. Neue Hochleistungsmodule erzielen höhere Erträge auf gleicher Fläche. Auch bifaziale Module, die beidseitig Licht einfangen, sind im Kommen. Eine spannende Perspektive sind Balkonkraftwerke mit integriertem Speicher. Dann lässt sich der erzeugte Strom rund um die Uhr nutzen und der Autarkiegrad steigt. Mittelfristig dürften sich auch die Gestaltungsmöglichkeiten erweitern, etwa durch farbige oder transparente Module.

 

Empfehlungen zur Anschaffung eines Balkonkraftwerks

Wer sich für ein Balkonkraftwerk interessiert, sollte zunächst die örtlichen Gegebenheiten prüfen. Gibt es eine sonnige, möglichst verschattungsfreie Fläche? Ist die Statik geeignet? Erlaubt der Vermieter die Montage? Dann lohnt ein Vergleich der Angebote. Achten Sie auf Qualität, Garantien und den Service des Anbieters. Billigprodukte können sich schnell als Fehlkauf entpuppen.

Die Montage ist in den meisten Fällen einfach selbst zu machen. Wer handwerklich nicht so versiert ist, findet Unterstützung beim Elektriker oder Solarfachbetrieb. Denken Sie auch an die Anmeldung beim Netzbetreiber und die Registrierung im Marktstammdatenregister. Dann steht dem Vergnügen an der eigenen Stromproduktion nichts mehr im Weg.

Unter dem Strich ist ein Balkonkraftwerk eine lohnende Investition - ökologisch wie ökonomisch. Mit einer Rendite von oft 10% und mehr schlägt es die meisten anderen Geldanlagen. Und nebenbei leistet es einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Wenn Sie also die Möglichkeit haben: Werden Sie Ihr eigener Stromproduzent!

 

Broschürenfür weitere Infos

Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, findet umfangreiche Informationen in Broschüren, Ratgebern und Fachbüchern. Einen guten Einstieg bietet die kostenlose Broschüre "Strom vom Balkon" der Verbraucherzentrale. Ebenso ist der Leitfaden "Steckersolargeräte" der Initiative "Klimaschutz im Bundestag" sehr aufschlussreich. 

 

Ansprechpartner und Beratungsstellen

Bei Fragen und Problemen helfen Energieberater, Verbraucherzentralen und Solarverbände. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet eine individuelle Beratung zu Balkonkraftwerken, auch telefonisch oder online. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) und die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) sind die wichtigsten Interessenvertretungen der Solarbranche. Auf ihren Websites finden Sie viele nützliche Tipps und Kontaktadressen von Fachfirmen in Ihrer Nähe.

Auch regionale Solarinitiativen und Energiegenossenschaften sind gute Ansprechpartner. Hier finden Sie Gleichgesinnte, die ihre Erfahrungen gerne weitergeben. Oft gibt es auch Informationsveranstaltungen oder Workshops zum Thema Balkonkraftwerke. Die Vernetzung mit anderen Besitzern hilft, das volle Potenzial Ihrer Anlage auszuschöpfen und die Energiewende gemeinsam voranzubringen.

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