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Risikiomanagement beim Hausbau

Risikomanagement beim Hausbau

Viele Menschen, die anfangen, ein eigenes Haus zu bauen, verfügen über keinerlei Bauerfahrung. Dieser Mangel an Erfahrung in der Baupraxis bereitet bei der konkreten Planung und Verwaltung des Hausbaus oftmals Schwierigkeiten. Schon für Bauunternehmen ist es nicht einfach, mit Hindernissen wie fehlender Materialverfügbarkeit und Mangel an Arbeitskräften umzugehen. Bauherren, die den Bau in Eigenregie durchführen, sehen sich natürlich mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert und sind oft schlecht vorbereitet, wenn es um die Problembeseitigung geht. Nachfolgend eine kurze Zusammenstellung möglicher Risikofaktoren:

Fehlerhafte Baukalkulation

Selbst Menschen, die eine große Bauerfahrung besitzen, haben Schwierigkeiten, Baukosten genau zu bestimmen. Das Problem ist, dass die Kosten für Materialien, Arbeitskräfte, Ausrüstung und Handwerker nicht für die Gegenwart, sondern für einen Zeitraum in der Zukunft berechnet werden. Da sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stetig ändern, ändern sich auch die Preise. Wenn Kosten unterschätzt wurden, sind Bauherren oft dazu gezwungen, immer größere Einschränkungen vornehmen zu müssen, je weiter das Projekt voranschreitet, was sich auf Qualität und Wert des fertiggestellten Hauses auswirkt. Bauherren unterschätzen die Kosten einfach auch aufgrund mangelnder Erfahrung und fehlender Hilfsmittel für eine zuverlässige Schätzung. Gute Software zur Baukalkulation kostet Hunderte von Euro. Und um sich die Funktionsweise der Software anzueignen, müssen viele Stunden und Tage investiert werden. Je geringer das Wissen über Bauprozesse, desto größer werden die Probleme des Bauherren in diesem Bereich.

Höhere Baukosten

Ein Hausbau ist ein komplexes Projekt mit aufeinander aufbauenden Abläufen. Es gibt kostspielige Fehler, die sich in den Prozess einschleichen können. Zum Beispiel müssen sperrige Teile wie die Badewanne oder Armaturen ins Badezimmer gebracht werden, bevor alle Wände hochgezogen wurden. Wenn die Wände zuerst fertiggestellt werden, müssen sie schlimmstenfalls wieder entfernt werden, um die Einrichtungsteile ins Bad zu bekommen. Wenn nicht die richtige Menge an Baumaterial bestellt wurde, verursacht dies Bauverzögerungen und höhere Kosten, diese Materialien nachzubestellen und auf die Baustelle zu bekommen. Bauherren vergessen oft, für die Sicherheit auf der Baustelle zu sorgen. Die Kosten für die Sicherheitsmaßnahmen sind marginal, aber wenn dann ein Unfall passiert oder ein plötzlicher Wolkenbruch Baumaterial unbrauchbar macht, können erhebliche Mehrkosten für das gesamte Projekt entstehen.

Pfusch am Bau

Bei unerfahrenen Menschen, die ihr Haus selber bauen, besteht aufgrund ihrer Naivität eine höhere Wahrscheinlichkeit, während der Bauphase Fehler zu begehen. Dies können relativ einfach zu behebende Angelegenheiten sein, aber auch strukturell größere Fehler, die das teure Nachrüsten oder Entfernen von Vorrichtungen erfordern, damit diese neu und richtig installiert werden können. Bauherren machen oft den Fehler anzunehmen, dass der Architekt sie schon aufmerksam machen würde - aber oft sind die Fehler bereits begangen worden, bevor der Architekt die Möglichkeit hatte, sie zu entdecken. Dies kann fatale Probleme nach sich ziehen: Sobald etwa ein Fundament gegossen wurde, ist es nicht länger möglich zu sehen, welche Komponenten dort verwendet wurden oder wie sie zusammengesetzt wurden. Wie Sie sehen, ist die Entscheidung, ein eigenes Haus zu bauen, eine große Herausforderung. Bei den ganzen Vereinbarungen zur Projektentwicklung, den möglichen Ansprüchen wegen einer Verletzung beruflicher Sorgfaltspflichten und den darauf folgenden außergerichtlichen Vergleichsverhandlungen kann man sich leicht im Rechtsdschungel verirren - noch bevor der Bau überhaupt begonnen hat. Aber es gibt eine Vorsorgemaßnahme, die wohl die wichtigste von allen ist, wenn es um Ihr eigenes Bauprojekt geht: Das Risikomanagement. Wie bei jedem Projekt, das sehr stark von Menschen, Material und sogar Faktoren wie dem Wetter abhängt, kann die Unsicherheit gegenüber solchen Risiken auch die genauesten Pläne ins Wanken bringen. Das letzte, was Sie wollen, ist dass Ihr zukünftiges Traumhaus erst Monate verspätet fertig gestellt wird, Sie einer Zahlungsunfähigkeit zum Opfer werden, oder sogar nur ein Ergebnis minderer Qualität erhalten. Daher ist es von grundlegender Bedeutung, sich so gut wie möglich zu organisieren, bevor Sie sich auf Ihr ultimatives Projekt in Eigenregie stürzen. Hier ist als Starthilfe eine kleine Übersicht einige der wichtigsten Dinge, die es zu beachten gilt, wenn es um das Risikomanagement beim Bau Ihres Eigenheims geht:

1. Risikobewertung

Die erste Phase des Risikomanagements Ihres Projekts ist die Bewertung der Risiken: Von den Baurisiken bis hin zu den Risiken der am Projekt körperlich Beteiligten. In Bezug auf die Baurisiken ist es wichtig, dass die gesamte Umgebung, in denen Arbeiten stattfinden, analysiert wird. Gesundheit und Sicherheit sind zweifellos die wichtigsten Überlegungen beim Umgang mit jedem Bauvorhaben. Als Ergebnis ist es entscheidend, jedes potenzielle Risiko, egal wie groß oder klein es sein mag, für jeden einzelnen an dem Projekt Beteiligten zu betrachten. Was Vertragsrisiken angeht, ist der wesentliche Schlüssel, organisiert zu sein. Erstellen Sie eine Liste über alle Verträge, die für das Projekt erforderlich sind, und arbeiten Sie mit den Hauptansprechpartnern dieser Verträge zusammen, um strategisch und realistisch planen zu können, was, wann und bis wann etwas geschehen muss. Ein großes Risiko bei der Arbeit mit Auftragnehmern ist die Wahrscheinlichkeit von unrealistischen Zeitplänen, unrealistischen Qualitätsstandards und falscher Delegation von Verantwortung. Erstellen Sie daher frühzeitig eine Planung - so können Sie sicherstellen, dass Ihr Projekt viel reibungsloser umgesetzt wird.

2. Zuweisung von Verantwortlichkeiten

Die nächste Stufe des Risikomanagements beim Hausbau ist die genaue Zuweisung von Verantwortlichkeiten. Tragen Sie die Eckpunkte Ihrer Planung in eine Tabelle ein, und weisen Sie jedem Punkt einen Risikograd in einer Skala von 1 (niedrig) bis 5 (hoch) zu. Dies ermöglicht dann die einfache Feststellung von Hochrisiko-Aufgaben, relativ zu den Punkten mit geringem Risiko. Priorisieren und vergeben Sie Hochrisiko-Aufgaben an eine qualifizierte Person, Aufgaben mit durchschnittlichem Risiko an eine Einzelperson oder ein Team und Aufgaben mit geringem Risiko an ein Team - diese Personen sind dann für die ihnen zugewiesenen Aufgaben verantwortlich. Dadurch wird sichergestellt, dass die verantwortlichen Personen und Teams sich voll und ganz der gesamten Situation bewusst sind, wenn der Risikofall eintritt, so dass sie entsprechend handeln können.

3. Risikominimierung

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Risikomanagements ist die Planung und Vorbereitung von Gegenmaßnahmen bei allen potenziellen Risiken. Hier geht es auch um die Entscheidung über den Weg zur Zielerreichung bei gleichzeitiger Verringerung negativer Beeinträchtigungen des Projekts als Ganzem. Im Haus und auf der Baustelle ist es möglich, Risiken zu reduzieren und zu eliminieren durch einfache Verfahren wie die Anfertigung von Checklisten, die Abhaltung regelmäßiger Sicherheits-Meetings und die Durchführung regelmäßiger Treffen mit den Auftragnehmern.

Veröffentlicht am 23.06.2011

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