Fertighaus
Das Fertighaus ist ein Gebäude, welches bereits industriell gefertigt ist und in montierbaren Einzelteilen an den Bauort ausgeliefert wird. Der Planungsaufwand ist höher als bei einem individuell gebauten Haus, da sich nicht jedes Modell für jedes Grundstück eignet. Die Individualität muss aber auch beim Fertighaus nicht fehlen, die moderne Verarbeitung und Fertigung ermöglicht eine Anpassung des Fertighauses an die Wünsche des Kunden. Insgesamt werden rund 15 Prozent aller Neubauten im Bereich Ein- und Zweifamilienhäuser als Fertighäuser realisiert.
Der Ablauf beim Bau eines Fertighauses
Ist die Entscheidung für ein Fertighaus gefallen, sind Architekt oder Herstellerfirma der erste Ansprechpartner. Die finanziellen Möglichkeiten müssen beim Entwurf ebenso berücksichtigt werden wie die individuellen Wünsche des Kunden. Bei der Wahl des passenden Fertighauses gibt es Unterschiede hinsichtlich der Bauweise und der Qualität. Hersteller bieten ihren Kunden Musterhäuser zur Besichtigung oder Kataloge an, so dass das gewünschte Haus direkt ausgewählt werden kann. Eignen sich vorhandene Musterhäuser aufgrund der Grundstücksgröße nicht, müssen individuelle Anpassungen vorgenommen werden. Fertighäuser werden nach dem Baukastensystem kombiniert, so dass verschiedene Varianten je nach Grundstücksgröße möglich sind.
Vor Beginn des Baus eines Fertighauses
Bevor das Fertighaus auf dem freien Grundstück montiert werden kann, muss von der Stadt eine Baugenehmigung eingeholt werden. C.a. 20 Prozent der Gesamtkosten werden für Behördengebühren, Anschlusskosten und Nebenkosten eingeplant. Vor dem endgültigen Bau erfolgt dann die Bemusterung des Hauses, bei der alle Feinheiten besprochen werden. Hierzu gehört die gewünschte Ausstattung des Hauses, die Gestaltung der Fassade, der Innenausbau, die Farbe des Hauses und zusätzliche Produkte wie Fenster und Türen. Auch die gewünschte Haustechnik, die Heizanlage und die Gestaltung der Innenräume wird bei diesem Termin geklärt. Werden nach der Bemusterung noch Änderungswünsche an den Hersteller übermittelt, muss der Bauherr für die Umsetzung tiefer in die Tasche greifen.
Der Bauablauf beim Fertighaus
Nachdem der endgültige Vertrag abgeschlossen wurde, gehen die Fertigbauteile in Produktion. Gleichzeitig erfolgt eine umfassende Vorbereitung des Grundstücks, die Baugrube muss ausgehoben und der Keller ausgebaut werden. Wird auf einen Kellerbau verzichtet, ist es erforderlich eine Sohlplatte als Untergrund zu betonieren. Die Bauzeit bei einem Fertighaus liegt zwischen 10 und 12 Wochen, die Zeit verlängert sich, wenn die Vorbereitungsarbeiten umfassender sind. Fertighäuser werden schlüsselfertig übergeben, das bedeutet, dass das Haus betretbar ist und alle Außenarbeiten abgeschlossen sind. Ob der Innenausbau ebenfalls abgeschlossen ist, wird im individuellen Vertrag festgehalten. Um das Haus sofort bewohnen zu können, muss es bezugsfertig übergeben werden.