Bodenplatte
Bodenplatte erstellen – wie geht es?
Die Bodenplatte als Fundament des Hauses hat eine ganz besondere Bedeutung. Sie kann vom Bauunternehmen hergestellt, aber auch vom Bauherrn in Eigenregie gefertigt werden. Allerdings sollte für letztere Variante stets ein Fundament- und Bewehrungsplan genutzt werden, der vom Fachmann erstellt wurde. Zudem ist es ratsam, lediglich diejenigen Bodenplatten, die einfach und durchgehend sind, selbst zu erstellen. Komplexere Aufbauten sollten stets den Fachleuten überlassen werden.
Was ist die Bodenplatte eigentlich?
Generell ist die Bodenplatte das tragende Element eines Hauses, sofern dieses nicht unterkellert ist. In der Regel entsteht sie aus Stahlbeton. Preislich ist die Bodenplatte deutlich günstiger angesiedelt, als die Errichtung eines Kellers, jedoch bietet sie keinen zusätzlichen Stauraum.
Da Stahlbeton nur schlecht isolierende Eigenschaften hat, sind Wärmeverluste an der Bodenplatte durchaus üblich. Um diese zu vermeiden, ist eine Dämmung der Bodenplatte unverzichtbar. Bereits vor dem Gießen der eigentlichen Bodenplatte wird dabei eine Dämmschicht aufgetragen. Zwar können Dämmungen auch oberhalb der Bodenplatte angebracht werden, jedoch weisen sie eine geringere Wirksamkeit auf. Die Dämmung ist übrigens nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll, da ohne sie ein Heizwärmeverlust von fünf bis zehn Prozent auftreten könnte. Da die Bodenplatte direkt an das umschließende Erdreich grenzt und damit nach außen, muss sie auch laut Energieeinsparverordnung (EnEV) gedämmt werden.
Was braucht man für die Errichtung der Bodenplatte?
Um die Bodenplatte zu errichten, werden verschiedene Materialien und Werkzeuge benötigt. Die wichtigsten sind:
- Transportbeton
- Kies
- Dämmplatten
- Kunststofffolie
- Randdämmstreifen
- Bewehrungsmatten/-profile
- Erdungseisen
- Lehrrohre
- Schalungsmaterial
- Bauplane
- Minibagger
- Aluprofil, alternativ Setzlatte
- Wasserwaage
- Messer
- Rüttelplatte
- Elektrorüttler
In vier Schritten zur eigenen Bodenplatte
Die Bodenplatte an sich zu errichten, gelingt dann in vier Schritten. Der Erste besteht in der Vorbereitung des Untergrundes. Dafür muss der Mutterboden im Bereich der künftigen Bodenplatte in der geforderten Tiefe ausgehoben werden. Wichtig ist dabei, dass nicht nur die Dicke der Bodenplatte, sondern auch der Dämmschicht mit berücksichtigt wird. Anschließend wird eine Sauberkeitsschicht aus Kies hergestellt, die noch mit der Rüttelplatte verdichtet werden muss. Außerdem sollte sie plan aufliegen, damit die Dämmelemente darauf gut verlegt werden können.
Im zweiten Schritt muss die Dämmung für die Bodenplatte hergestellt werden. Dafür werden die Dämmplatten, häufig XPS Dämmplatten, genutzt. Diese werden laut Fundament- und Bewehrungsplan in bestimmter Stärke ausgeführt, meistens jedoch in einer Stärke von 80 Millimetern. Sie werden direkt auf das Kiesbett aufgelegt, wobei darauf zu achten ist, dass sich keine Kreuzfugen bilden. Nachdem die Dämmplatten verlegt wurden, werden sie mit der Kunststofffolie abgedeckt. Dafür werden einzelne Bahnen der Folie überlappend aufgebracht. Die Dämmplatten müssen vollständig von der Folie bedeckt sein.
Im dritten Arbeitsschritt werden die umlaufenden Schalungen angebracht. Hier haben Bauherren die Wahl zwischen der klassischen Brettverschalung und den Schalungselementen für die verlorene Schalung. Außerdem ist der Randdämmstreifen anzubringen. Er sollte etwa zehn Zentimeter hoch sein und wird entlang der Schalung angebracht. Mit der Wasserwaage wird nun der exakte Sitz der Schalungselemente überprüft, bevor diese aneinander befestigt werden. Für die Befestigung kommen so genannte Erdnägel in Betracht. Diese müssen aber dann auch noch an den Armierungsgittern befestigt werden. Ist die Schalung vollständig angebracht, werden die Bewehrungsgitter aufgelegt. In jeder Richtung sollten sie noch drei Zentimeter Luft haben. Die Bewehrungsgitter lassen sich am besten mit Rödeldraht miteinander verbinden. Auch an die Verbindung mit den evtl. verwendeten Erdnägeln ist noch zu denken.
Der letzte Arbeitsschritt sieht das eigentliche Anfertigen der Bodenplatte vor. Der angelieferte Transportbeton wird dabei einfach auf die betreffende Fläche gegossen. Anschließend kann er mit dem Elektrorüttler soweit verdichtet werden, dass eine einheitliche Ebene entsteht. Glattgezogen wird der Beton anschließend mit der Setzlatte. Nachdem der Beton gegossen wurde, braucht er wenigstens 28 Tage Zeit zum Trocknen. Um ihn während dieser Zeit vor zu starker Sonneneinstrahlung, Frost und anderen Witterungsbedingungen zu schützen, wird er mit einer Bauplane abgedeckt.